Wie das Bühnenbild entstand – ein Blick hinter die Kulissen
- einerflogüdkuckucksnest
- 20. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Nov. 2023
Die erste Idee für unser Bühnenbild war einen Ames-Raum zu bauen. Das ist ein Raum der so gebaut ist, dass es so aussieht als wäre eine Person sehr viel kleiner als die andere, was aber natürlich nicht so ist, sondern der Effekt entsteht durch eine optische Täuschung. Von dieser Idee waren natürlich alle sofort begeistert, denn so ein außergewöhnliches Bühnenbild gab es bisher noch nicht und natürlich wollten wir die ersten sein, die das umsetzen. Leider scheiterte unsere Idee (bzw. die Idee unseres Regisseurs Simeon Wutte) daran dass wir erstens nicht den erforderlichen Platz für so einen Ames Raum auf unserer Bühne haben und zweitens dass die Materialkosten für dieses Bühnenbild, unser Budget weit überschreiten würden. Außerdem erfordert die Konzeption eines solchen Ames-Raumes höchste Präzision, um auch die optische Täuschung sicherzustellen, was wir ohne professionelle Hilfe vermutlich nicht geschafft hätten.
Nachdem diese Idee dann also verworfen war, wollten wir in unserem Theaterstück unbedingt eine Videoübertragung von Schwester Ratched integrieren. Um auch die Autorität von Miss Ratched darzustellen, konzipierte das Bühnenbild-Team einen Turm, von welchem aus sie dann das Geschehen in der Anstalt überblicken konnte. Der Turm bestand aus übereinander gestellten Podesten.
Um dem Bühnenbild einen außergewöhnlichen Look zu geben, entschieden wir uns für einen schwarz-weiß gekachelten Boden, um auch den Psychatrie-Look zu verdeutlichen. Der Boden war auch eine Anlehnung an unsere erster Idee: den Ames-Raums, der auch schwarz-weiß kariert gewesen wäre. Mit dem Boden waren wir alle sehr zufrieden - auch wenn er sehr teuer war und nach dem Stück vermutlich (aufgrund von Lagerungsproblemen) entsorgt wurde.
Um das Video zu projizieren, brauchten wir natürlich auch noch einen Untergrund auf welchem dieses gut zu sehen ist. Da kam die Idee von Folienvorhängen (wie auf einem Schlachthof) auf, die am Ende zu versifften Duschvorhängen wurden.
Die Einrichtung unseres Bühnenbilds musste unserem Regisseurs schlicht wirken und ohne jeglichen unbenutzten Requisiten, um den Eindruck einer ganz und gar nicht einladenden, ja sogar unbehaglichen und abschreckenden Atmosphäre zu erzeugen.
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